Investitionen in Erneuerbare Energien steigen Die Investitionen in die Errichtung von Anlagen zur Gewinnung von Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien lagen im Jahr 2016 bei 720 Millionen Euro. Das sind 143 Millionen bzw. 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Der seit 2011 zu beobachtende Trend rückläufiger Investitionen konnte damit erstmalig wieder durchbrochen werden. Der höchste Anteil entfiel mit 465 Millionen Euro auf Windenergieanlagen, das sind 157 Mio. Euro bzw. über 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit konnten die Rückgänge der Investitionsvolumina bei Photovoltaik-Anlagen (-11,6 Millionen Euro) mehr als ausgeglichen werden. Die rückläufigen Investitionssummen in Photovoltaikanlagen sind dabei in erster Linie auf die weiter sinkenden Anlagenpreise zurückzuführen.
Energieversorgungsunternehmen schaffen neue Stellen, Photovoltaik-Industrie baut Stellen ab In Hessen waren im Jahr 2016 mehr als 13.000 Menschen in Energieversorgungs-unternehmen tätig, 523 Beschäftigte bzw. 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der seit 2011 zu beobachtende kontinuierliche Beschäftigungsaufbauhat sich damit weiter fortgesetzt. Es wurde der höchste Beschäftigtenstand seit dem Jahr 2000 erreicht. Al-Wazir: „Für Hessen ist durch den Zuwachs erneuerbarer Energien demnach kein Verdrängungseffekt von Beschäftigten in den überwiegend konventionell betriebenen Energieversorgungsunternehmen zu erkennen.“ Alle drei Bereiche, Elektrizitäts-, Gas- und Fernwärmeversorgung haben einen Beitrag zum Beschäftigungszuwachs geleistet. Im Bereich der Photovoltaik-Industrie hat sich der Beschäftigungsabbau hingegen fortgesetzt.
Energieeffizientes Bauen und Sanieren immer wichtiger Die Inanspruchnahme der Förderprogramme der KfW sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierung von Gebäuden belief sich im Jahr 2016 in Hessen auf ein Volumen von rund 1 Mrd. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat das Fördervolumen in Hessen deutlich zugenommen. Auf die Neubauförderung entfielen im Jahr 2016 mit 729 Mio. Euro 72 Prozent der gesamten Fördermittel. Damit wurden in Hessen im Jahr 2016 über 10.500 neu errichtete Wohneinheiten gefördert, jede im Schnitt mit rund 69.200 Euro. Gegenüber dem Vorjahr hat das Fördervolumen je Wohneinheit in diesem Förderprogramm deutlich um 27.300 Euro bzw. 65,2 Prozent zugenommen. Mit den Sanierungsprogrammen Effizienzhaus und Einzelmaßnahmen wurden im Jahr 2016 weitere 8.300 Wohneinheiten in Hessen mit zusammen knapp 260 Mio. Euro gefördert und energieeffizienter gemacht.
Hessen ist Energieforschungsland Hessen partizipiert in hohem Maße an der Bundes-Förderung der Energieforschung. Beispiele sind die ETA Fabrik in Darmstadt, das Kopernikusprojekt „SynErgie“und das Projekt „C/sells“ im Rahmen des Förderprogramms „SINTEG“: Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende. Al-Wazir: „In Hessen wird schon heute an den Anwendungen von morgen geforscht. Ziel des Kopernikusprojekts SynErgie ist es beispielsweise, den Energiebedarf in energieintensiven Produktionen mit dem schwankenden Angebot Erneuerbarer Energien zu synchronisieren. Da sind wir in Hessen ganz vorne dabei.“ Thematische Schwerpunkte der Energieforschung aus Landemitteln waren E-Mobilität, Energieeinsparung sowie Brennstoffzellen / Wasserstoff.
Länderranking Erneuerbare Energien Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat kürzlich die Ergebnisse eines Länderrankings veröffentlicht, das im Wesentlichen auf der Basis von Daten der Jahre 2014 und 2015 basiert. Demnach lag Hessen 2015 in der wichtigsten Kategorie „Anstrengungen zur Nutzung Erneuerbarer Energien“ auf Platz 9. Das ist zwei Plätze besser als im Jahr 2014. Bei den Anstrengungen und den Erfolgen für technologischen und wirtschaftlichen Wandel liegt Hessen in der AEE-Auswertung hingegen auf Platz 15. Bei den Erfolgen bei der Nutzung Erneuerbarer Energien liegt Hessen auf Platz 13. Die AEE erklärt aber auch, dass „die hessische Landesregierung (…) mit eigenen, vorbildhaften Energiewende-Aktivitäten schon wichtige Impulse für eine künftige Verbesserung gesetzt“ hat.
„Das von der AEE gezeichnete Bild gibt nicht den aktuellen Stand der Energiewende in Hessen wieder“, sagte Al-Wazir. „Wichtige Teilbereiche wie die Steigerung der Energieeffizienz bleiben ausgeblendet. Gleichwohl werden wir die Ergebnisse der AEE für das Jahr 2015 sehr genau analysieren, um Hinweise für Verbesserungen zu gewinnen. Unterm Strich aber zählt vor allem: Der reale Ausbau der Erneuerbaren Energien in Hessen war noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr. Und er geht auch in diesem Jahr weiter. Mit 211,3 Megawatt neu installierter Leistung liegt der Zubau bei der Windkraft nach den ersten drei Quartalen 2017 bereits über dem Gesamt-Jahresergebnis 2015.“
Der Monitoringbericht ist hier abrufbar:
https://wirtschaft.hessen.de/sites/default/files/media/hmwvl/monitoringbericht_2017_online.pdf